DIE STADT

Antike, Renaissance und Moderne: Die Altstadt Brescias bietet überraschende Einsichten und ungeahnte Ausblicke

Brescia bietet dem Besucher einen unerwarteten Empfang. Hinter den dicht mit Bürohäusern und Industriebauten besiedelten Außenbezirken heißt uns die Altstadt mit Bauwerken aus der römischen Antike, herrschaftlichen Residenzen und Gärten, Kirchen voller Kunstwerken und eleganten Arkaden willkommen. Die Plätze sind nicht nur von imposanten Gebäuden gesäumt, sondern laden auch zum Flanieren und Shoppen ein.

Die Piazza del Foro ist der älteste Platz auf unserer Route. Die im 19. Jh. begonnenen Ausgrabungen brachten bedeutende Ruinen wie den Kapitolinischen Tempel ans Licht. Majestätische Säulen, Überreste farbenfroher Fußböden und Teile von gigantischen Statuen geben uns einen Eindruck von der einstigen Größe Brescias zur römischen Kaiserzeit.

Eine römische Wohnung, die aufgrund des ausgezeichneten Erhaltungszustandes der Mosaiken und Wandmalereien ein einzigartiges Zeugnis für die Antike in der Lombardei ablegt, kann im Stadtmuseum bewundert werden. Sie befindet sich neben zahlreichen weiteren archäologischen Fundstücken im ehemaligen Kloster S. Giulia, dessen Ursprünge auf die Langobardenzeit zurückgehen. Es gehört gemeinsam mit dem Capitolium zu der Reihe von Kulturdenkmälern, die 2011 unter der Bezeichnung „Die Langobarden in Italien“ in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurden.

Von hier aus können wir durch die Parkanlagen des Cidneo-Hügels zur imposanten Burg hochgehen oder die Via Musei in Richtung Piazza Paolo VI einschlagen. Am Platz stehen in friedlicher Eintracht der alte und der neue Dom nebeneinander. Zwei Kirchen, zwei Welten. Barocker Prunk für die Kathedrale und mittelalterliche Strenge für den romanischen Kirchenbau, in dessen Innerem Reliquien, Gemälde von Moretto und Romanino und eine herrliche Antegnati-Orgel bestaunt werden können.

Die Piazza della Loggia ist ein wahres Kleinod der Renaissance. Neben dem Palazzo „La Loggia“, der heute Gemeindesitz ist, bildet die astronomische Uhr eine weitere Attraktion des Platzes. Wir können die Mondphasen und Tierkreiszeichen bewundern und den Glocken lauschen, die stündlich von den Statuen Tone und Batista geschlagen werden, die deshalb auch „i macc de le ure“ – zu Deutsch „die Verrückten der Stunden“ – genannt werden.

Wir beenden unseren Rundgang im 20. Jh. auf der Piazza Vittoria, wo jährlich die Oldtimer zum traditionellen Autorennen Mille Miglia starten, das Brescia in Europa und in der ganzen Welt berühmt gemacht hat.

Die Stadt und ihre sehenswerte Region bieten aber noch viel mehr Attraktionen: mittelalterliche Kunst, Renaissancemalereien, Schauplätze des Risorgimento, Konzerte, Kulturevents und Weinverkostungen. Probieren Sie doch mal die berühmten Schaumweine auf den Weingütern der Franciacorta, Italiens prickelndster Region!