Eine neue Art Verona zu entdecken: die Standseilbahn zum Castel San Pietro

Funicolare-Verona

Der Hügel von San Pietro ist zweifelsohne DER Aussichtspunkt über ganz Verona. Erreichen kann man ihn über die berühmte, Ponte Pietra genannte römische Brücke. Nachdem man die Etsch überquert hat, trifft man auf eine ziemlich verkehrsreiche Straße. Sobald die Ampel auf Grün schaltet – es ist etwas Geduld nötig – wendet man sich der Treppe zum Castel San Pietro zu, die, halb verborgen, gleich hinter den Ruinen des römischen Theaters den Hügel hinaufführt. Mit jeder Stufe, die man emporsteigt, rückt der Verkehrslärm zunehmend in die Ferne und taucht man ein in die ruhige, friedliche Atmosphäre des Stadtviertels Veronetta.

Der Aufstieg wird flankiert von bezaubernden Häusern mit blumengeschmückten Balkons und von den Ruinen des römischen Theaters, das im Sommer für Konzerte und Theateraufführungen genutzt wird. Nach ungefähr zwanzig Minuten erreichen Sie die herrliche Terrasse von San Pietro, überragt von der gleichnamigen habsburgischen Festung und majestätischen dunkelgrünen Zypressen. Die Mühe hat sich gelohnt. Ganz Verona liegt Ihnen zu Füßen: der Ausblick ist einfach überwältigend.  Noch malerischer wird das Panorama im Abendlicht oder im gleißenden Sonnenlicht kalter Wintertage.

Sollten Sie nicht besonders sportlich sein oder unter der schwülen Sommerhitze ächzen, dann können Sie auch den Lift nehmen, um zur Terrasse zu gelangen.  Sehr bekannt in Norditalien ist die Standseilbahn von Bergamo, doch nicht alle wissen, dass auch Verona, wenngleich nur für wenige Jahre, und zwar von 1941 bis 1944, eine hatte. Diese Trasse wurde nun wiedereröffnet. Eine großräumige Kabine überwindet innerhalb weniger Minuten einen Höhenunterschied von rund 50 Metern, so dass man mühelos die Terrasse des Castel San Pietro erreicht.  Der Ticketschalter befindet sich nur wenige Schritte von der Kirche S. Stefano entfernt. Das Hin- und Rückfahrticket kostet nur 2 Euro. Ich empfehle dieses Erlebnis allen, die Verona erstmals einen Besuch abstatten, sowie auch denjenigen, die häufiger nach Verona kommen und die Stadt aus einem anderen Blickwinkel entdecken möchten.