Palazzo Te

Symbol des Manierismus von Giulio Romano, Ort der Muße und des Müßiggangs von Federico II. Gonzaga

Wenn Sie nur wenig Zeit haben, um Mantua kennenzulernen, dann empfiehlt es sich, ein paar Stunden im Palazzo Te zu verbringen, wo sich Federico II. Gonzaga geistig und körperlich von den Strapazen der Politik erholte.

Bei der Besichtigung der Camera di Ovidio und der Loggia delle Muse werden wir die Sagen aus der Antike kennenlernen, die Giulio Romano in seinen Fresken erzählt. Die Wandmalereien im Empfangsraum stellen die Lieblingsrosse des Fürsten dar, die in den berühmten Pferdeställen der Gonzaga gezüchtet wurden. Bei genauerem Hinsehen sind sogar ihre Namen zu erkennen. Weiter oben am Deckengewölbe sind die Taten von Federico II. Gonzaga, der Salamander und der Berg Olymp zu sehen. Das Geheimnis wird gelüftet, sobald wir mehr aus dem Leben des Herzogs erfahren.

Der Sala di Amore e Psiche erzählt eine der romantischsten Liebesgeschichten aller Zeiten. Es ist die Geschichte des Liebesgottes Eros und des wunderschönen Mädchens Psyche. Eine leidenschaftliche, hindernisreiche Liebe wie die zwischen Federico und seiner Geliebten Isabella Boschetti, die der Herzog aufgrund der gesellschaftlichen Ambitionen seiner Familie nicht heiraten durfte.

Die erotischen Bilder des Raums, der von Göttern, Satyrn und Nymphen bevölkert wird, bilden die Hauptattraktion der Villa, in der auch Karl V. von Habsburg empfangen wurde, als er 1530 in Mantua weilte. Das ist auch der Grund, weshalb sich Liebe und Mythologie mit der Politik vermengen: In den Ausschmückungen der letzten Säle erscheint Federico dem österreichischen Herrscher als verdienstvoller Soldat und ergebener Fürst.

Die Besichtigung endet prachtvoll mit dem spektakulären Chaos des Sala dei Giganti. Der Hall von Klängen und Stimmen erfüllt den Raum, große Felsbrocken rollen von den Wänden, die von der Wut Jupiters zermalmten Figuren der Giganten sind von erstaunlicher Kraft und Modernität.